In meiner neuen Kategorie „ Zu Besuch bei…“ werde ich kleine Läden, Galerien oder einfach all das, was mein Herz für Innenarchitektur höher schlagen lässt, vorstellen. Ich beginne heute mit meinen Besuch bei….“ Jakobine feine Kleinkost“ Diesem kleinen Laden statte ich immer wieder gerne einen Besuch ab. Er befindet sich in der Potsdamer Innenstadt am Bassinplatz 11 und ist so klein wie gleichzeitig auch fein.
Man betritt den Laden über zwei kleine Treppenstufen und fühlt sich sogleich aufgehoben. Und natürlich gibt es sie immer noch: die Macarons, die so unglaublich lecker schmecken, auch wenn vor kurzem „Fräulein Jakobine“ nicht nur ihren Namen, sondern auch das Konzept und das Ladendesign einem Refit unterzogen hat. Das neue Ladendesign ist wirklich sehr schön geworden und auch das neue Konzept ist spannend. Gleich nach der Eröffnung habe ich mich mit ihr getroffen und 5 Fragen gestellt, die sie mir gern beantwortet hat.
1. Wer und was verbirgt sich hinter „ Jakobine feine Kleinkost“?
Jakobine-Feine Kleinkost ist ein von mir sehr persönlich geführter Laden. Jakobine ist mein zweiter Vorname, für den ich als Kind ziemlich verlagert wurde und nach 30 Jahren etwas Schönes damit machen wollte. Ich muss aber auch zugeben, dass mein zweiter Name mittlerweile eine ganz andere Wertschätzung erfährt und Gäste von mir bereits den Namen in die jüngste Generation weitergegeben haben. Eine Tilda Jakobine und ich bin fast schon stolz und freue mich riesig darüber. Tilda Jakobine wird auf Lebenszeit Ehrengast in meinem Laden sein. Viele Potsdamer denken aber auch, es sei angelehnt an die Jakobiner. Naja ein wenig rebellisch bin ich schon.Und zu feiner Kleinkost bin ich gekommen, als ich überlegt habe, was denn meinen Laden nun ausmacht. Café war es nicht mehr, Feinkost fand ich auch nicht ganz treffend, aber feine Kleinkost, das sich zu anfangs fast wie ein Zungenbrecher spricht. Probieren Sie es mal aus. Man ist stets versucht „Feinkost“ statt „Kleinkost“ zu sagen.
2. Wie ist Ihre Geschäftsidee entstanden?
Zu anfangs hatte ich vor allem den Traum vom eigenen kleinen Laden/Café und als es letztes Jahr wahr wurde, war ich einfach nur überglücklich. Ich bin immer davon ausgegangen, dass mir mein Laden irgendwo, irgendwann urplötzlich begegnen wird und ich dann sofort weiß, das ist mein Laden. Und letztes Jahr war es dann schon so weit. Ich hatte die Möglichkeit ein bereits bestehendes Café zu übernehmen das genau meinen eigenen Vorstellungen entsprach und das war für meinen Einstieg in die erste Selbständigkeit auch sehr gut und beruhigend. Ein bestehendes Konzept zu übernehmen hat mir erst einmal genügend Sicherheit und Vertrauen gegeben die Verwirklichung meines Lebenstraums zu wagen.
In diesem wurde mir mehr und mehr klar, dass ich mein absolut eigenes Konzept und meine Wurzeln gerne mehr in den Laden einbringen möchte und das ist für mich bodenständige Kost. Einfach, aber gut! Deshalb biete ich jetzt fränkisches Brot aus meiner Heimatregion an, das ich verschiedenartig belege z.B. mit Butter und Schnittlauch, Bergkäse, fränkischer Salami oder etwas spezieller Apfel-Lachs (bislang der Favorit), Rucola-Birne-Parmesan. Größerer Beliebtheit erfreut sich auch der Variationsteller: alles Sortimentsbeläge als kleine Schnittchen, quasi fränkische Tapas. Verknüpfen möchte ich das ganze mit der italienischen Lebensart des „la dolce Vita“. Die Leute sollen hier zusammenkommen, essen, trinken, lachen, quatschen, gesellig sein oder einfach mal für sich zur Ruhe kommen und genießen. Mit dem neuen Konzept habe ich alles vereint, was ich selbst sehr schätze und mir wichtig ist.
Ich bin eine Momentgenießerin und schätze vor allem die „kleinen“ Dinge des Lebens: Begegnungen mit lieben und inspirierenden Menschen, die Natur, delikate Speisen und Getränke und das alles sehr gerne in Kombination.
4. Was wollten sie als Kind immer werden?
Das fällt mir schwer zu sagen. wie bereits vorangegangen erwähnt, bin ich eine Momentgenießerin auch ganz gemäß Rahen Varnhagens „was machen Sie da? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen“ Ich lasse mich also gerne treiben und höre sehr genau auf mein Inneres. Hierbei überprüfe ich auch mal meine Wünsche und Träume auf Herz und Nieren. Ich hatte als Kind keine besonderen Pläne und ich hatte nur damals schon einen großen Freiheitsdrang. Meine Vorbilder als Kind waren Momo und Pipi Langstrumpf, die ihren eigenen Weg gehen und sich treu bleiben.
5. Haben Sie einen „Liebling“ in Ihrem Laden?
Als Zielgruppe von Gästen schätze ich es bunt. Ich finde vor allem den Austausch zwischen den verschiedenen Generationen als inspirierend und bereichernd. Das Ambiente und die Atmosphäre im „Jakobine-Feine Kleinkost“ lebt vor allem von den Menschen dort, die hier vor allem sehr offen und aufgeschlossen sind. Hier finden wunderbare Begegnungen statt.
Bezüglich des Essens danke ich mir selbst tagtäglich dafür, immer fränkisches Brot im Haus zu haben und mir damit meine „Guten-Morgen-Stulle“ nach Tageslaune zu belegen. Aber ich probiere und kombiniere wahnsinnig gerne aus und das teile ich dann gerne mit meinen Gästen, neue delikate Geschmackserlebnisse bereiten mir immer gute Laune.