Ich liebe es, in Berlin unterwegs zu sein und in schönen und ausgefallenen Interieur-Shops zu stöbern. Diese Möglichkeit quasi direkt vor der eigenen Haustür zu haben, ist einfach fantastisch. Natürlich bin ich beruflich immer an neuen Inspirationen interessiert, aber hauptsächlich liebe ich es wegen diesem EINEN Gefühl. Kennen sie es, etwas Schönes zu sehen und dabei zu spüren, wie einem das Herz aufgeht?
So geschehen als ich vor kurzem das „Hotel Ultra“ in der Torstraße 155 besuchte. In dieses Hotel checkt man nicht als Gast ein (obwohl dies schon einige Berlinbesucher versucht haben). Nein, hier sind Möbel, Wohnaccessoires und Designobjekte Gast des Hauses und residieren hier nur vorübergehend, bevor sie von uns gekauft werden und ein neues Zuhause bekommen. Das Konzept ist einfach und gleichzeitig genial. Auf knappen 100m² Ladenfläche suggeriert das ständige Kommen und Gehen einer wechseln Auswahl exklusiver Möbelstücke und Wohnaccessoires Hotelatmosphäre.
Begleiten Sie mich bei meinem Besuch im kleinen & charmanten „Hotel Ultra“.
Betritt man den Laden von der Torstraße aus, nimmt man sogleich das große Schlüsselbrett wahr, das hinter dem schlichten, in Weiß und Messing gehaltenen Verkaufstresen imponiert. Dort hängen die aus Messing gefertigten Zimmerschlüssel der „Hotelgäste“. Die Hotelidee zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Design und wurde konsequent und liebevoll durchgehalten. So gibt es direkt neben dem Eingang einen aus alten Filmen bekannten Kofferwagen. Darauf thronen die „ Lost & Found“ Gegenstände (kleinere in Koffern präsentiert), die von den Besuchern vergessen wurden. Da keiner mehr nach ihnen fragte, werden sie nun als Angebot feilgeboten.
Auf der anderen Eingangsseite befindet sich die „ Hotellobby“. Diese Lobby ist mit preisgekröntem Interieur des Istanbuler Designduos „ Autoban“ ausgestattet. Das junge Designstudio hat schon zahlreiche Restaurants, Hotels, Cafés und Apartments auf der ganzen Welt mit Ihren Möbeln ausgestattet. Mit ihnen hält ein wenig osmanische Verspieltheit kombiniert mit skandinavischer Schlichtheit in Berlin Einzug. Ich fand besonders den Schaukelstuhl klasse, der auf den Namen „ Slepy-Blind-Tufted“ hört und in dem es sich ganz modern schaukeln lässt.
Entlang der Wand stapeln sich Holzkuben übereinander, die die Zimmer simulieren. Jede dieser Boxen ist individuell gestaltet und steht Pate für ein Hotelzimmer, in denen sich die Einrichtungsgegenstände während ihres Aufenthalts darstellen können. Das Vor- und Zurückspringen der Kuben bringt Bewegung in den Raum. Alle Hotelzimmer sind unterschiedlich gestaltet. So wird die Wanduhr „ Swallow X“ von „HAO SHI“ mit einem Birkenstamm puristisch in Szene gesetzt. Ein goldüberzogener Revolver von „SELETTI“ schwebt auf hunderten von Zahnstochern. Diese detailverliebte Inszenierung der einzelnen Designobjekte in den Holzboxen macht den Besuch zu einem Erlebnis.
Zu guter Letzt lädt das hoteleigene Café ein, auf einem Stuhl von „Kartell“ oder „Autoban“ Platz zu nehmen und beim Genuss eines Latte Macchiatos etwas länger darauf zu verweilen, als gewöhnlich in Möbelshops möglich. Oder blättern Sie in den Kunst -und Designbüchern und lassen Sie sich weiter inspirieren während Sie noch ein Stück Kuchen verzehren, das auf dem Geschirr von „Menu“ serviert wird. Nicht nur das bloße Betrachten, sondern das direkte Ausprobieren steht im Vordergrund dieses Konzeptstores.
Viel Spaß beim nächsten Berlinbesuch im Hotel Ultra und wer es nicht schafft, persönlich vorbei zu gehen, hier geht’s direkt zur Webseite: www.hotelultra.de